Unter strengster Geheimhaltung begann 1939 im Rahmen des nationalsozialistischen 'Euthanasie'-Programms die Erfassung und Begutachtung aller Psychiatriepatienten und parallel dazu die von korperlich und geistig behinderten Kindern, die in sogenannte 'Kinderfachabteilungen' eingewiesen wurden. Wahrend man den Angehorigen vortauschte, den Kindern wurde die modernste und bestmogliche medizinische Betreuung zuteil, wurden tatsachlich dort die meisten von ihnen ermordet. In Waldniel bei Monchengladbach wurde im Jahr 1941 eine solche Abteilung eingerichtet, die mit einer Kapazitat von ca. 200 Betten zu den grossen Einrichtungen dieser Art zahlte. In der Zeit ihres Bestehens sind hier insgesamt 99 Kinder gestorben. Das Buch wertet erstmals die noch vorhandenen Unterlagen dieser Abteilung umfassend aus. Nicht nur Prozess- und Personalakten, auch Krankenakten wurden in die Analyse einbezogen. Daruber hinaus hat der Autor Zeitzeugen ausfindig gemacht und befragt, die zum Teil einzigartiges Quellenmaterial aus Familienbesitz beisteuerten. Die hier jetzt vorgelegte uberarbeitete Neuauflage kann nun u.a. auch die 2018 eroffnete neue Gedenkstatte in Waldniel mit berucksichtigen, die nicht zuletzt infolge des durch dieses Buch verstarkten offentlichen Interesses entstanden ist.