Simon Dubnow (18601941) ist der bedeutendste jüdische Historiker seiner Zeit. Seine Memoiren erscheinen jetzt erstmals vollständig übersetzt und bringen Persönlichkeit und Werk des großen Gelehrten in den deutschen Sprachraum zurück.Im dritten und abschließenden Band der "Erinnerungen" lässt Simon Dubnow seine Zeit im Berlin der Weimarer Republik Revue passieren. Wie viele andere war er vor Unterdrückung und drohender Verfolgung im bolschewistischen Russland geflohen. In seinen "Erinnerungen" zeichnet Dubnow ein lebendiges Bild des russisch-jüdischen Emigrantenmilieus in Berlin und schildert aus jüdischer Perspektive sowohl den Glanz der Goldenen Zwanziger als auch die schwierigen Anfänge sowie den Niedergang der ersten deutschen Demokratie. Als Schlägertrupps der SA die Straßen Berlins eroberten und seine Hoffnung auf ein vereintes, friedliches Europa zerstörten, musste Dubnow fliehen. So enden seine "Erinnerungen" 1933, im Schlüsseljahr der Geschichte des 20. Jahrhunderts.Ergänzt wird der dritte Band durch die Erinnerungen Victor Erlichs, des Enkels Simon Dubnows, der längere Zeit bei seinen Großeltern in Berlin lebte.
Simon Dubnow (1860â1941) ist einer der wichtigsten Historiker der jÃ"dischen Geschichte. Seine zehnbändige "Weltgeschichte des jÃ"dischen Volkes. Von seinen Uranfängen bis zur Gegenwart" erschien in deutscher Sprache in den 1920er Jahren. Neben seiner Tätigkeit als Historiker war er Publizist, Politiker und politischer Philosoph.
Dr. Verena Dohrn ist Historikerin und Schriftstellerin und arbeitet als Privatdozentin mit Lehraufträgen fÃ"r Osteuropäische Geschichte an den Universitäten Göttingen und Hannover.
Die Slawistin Vera Bischitzky arbeitet freiberuflich u.a. als literarische Ãbersetzerin, Herausgeberin, vor allem im Bereich der klassischen russischen Literatur und der Judaistik. Neben Werken der russischen Klassik hat sie die Bände I und III des Buch des Lebens von Simon Dubnow Ã"bersetzt.